Raum 1
1867-1891
Die junge Käthe Schmidt wollte sich schon früh zur Künstlerin ausbilden lassen. Im Deutschland des ausgehenden 19. Jahrhunderts war das schwer zu verwirklichen. Die Frauenrechte waren stark eingeschränkt. Deshalb brauchte sie neben der Unterstützung ihrer Familie einen starken Willen, Zuversicht und Selbstbewusstsein für ihren ungewöhnlich konsequenten Entwicklungsweg.
Raum 2
1892-1898
In der Sicht auf die Welt der Arbeiter beeindruckten Käthe Kollwitz anfänglich vor allem Schönheit und Ästhetik der Menschen. Nach ihrer Eheschließung mit Karl Kollwitz und dem Umzug von der Hafen- und Handelsstadt Königsberg in die von der Industriellen Revolution geprägten Großstadt Berlin erfasste sie das Schicksal des Proletariats in der ganzen Tragik und Schwere.
Raum 3
1898-1914
In den persönlich sehr glücklichen Jahren wuchsen und gediehen die Kinder, Reisen wurden unternommen und Käthe Kollwitz erhielt vielfältige Anerkennungen für ihre künstlerische Arbeit. Dabei standen Not und Elend der Frauen und Mütter im Zentrum vieler Werke.
Raum 4
1914-1932
Geprägt durch die einschneidenden Erfahrungen des Ersten Weltkrieges klagt Käthe Kollwitz mit ihrer Kunst gegen Gewalt und deren unmenschliche Folgen. Zu den neuen Möglichkeiten für Frauen in der Weimarer Republik gehört auch ihre Ernennung zur Professorin an die Akademie der Künste Berlin. Mit Beginn der Naziherrschaft 1933 werden nach und nach alle ihre Arbeiten aus den öffentlichen Ausstellungen entfernt.
Raum 5
1933-1943
Durch gesellschaftliche Ächtung, persönliche Schicksalsschläge und nachlassende Gesundheit wechseln Zustände von Erschöpfung und Niedergeschlagenheit mit aufflammender Hoffnung und kraftvollem Schaffen.
Raum 6
1944-1945
Wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges verstirbt Käthe Kollwitz am 22. April 1945 in dem Eckzimmer im Rüdenhof. An dem Begräbnis, das am 24. April auf dem Moritzburger Friedhof stattfand, konnten nur wenige Menschen teilnehmen. Ihre erste Grabstelle erhielt Käthe Kollwitz an der westlichen Mauer des Friedhofes. Im November 1945 wurde ihr Leichnam exhumiert und zur Einäscherung nach Meißen gebracht. Gemäß ihrem Wunsch befindet sich nun ihre letzte Ruhestätte im Familiengrab auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde.